Nr. 1: Es existiert nur eine einzige Lebensquelle, die sich primär durch sieben Grundqualitäten
oder Aspekte und sekundär durch ungezählte Variationen von Formen manifestiert.

Nr. 2: Diese sieben ausstrahlenden Qualitäten sind die sieben Strahlen, die sieben großen
Lebensenergien, die ihr Leben den Formen schenken; sie geben der gestalteten Welt Sinn und
Bedeutung, Gesetze und den Drang nach Entwicklung.

Nr. 3: Alles, was existiert, besteht aus Leben, Qualität und Erscheinung oder Geist, Seele und
Körper. Es sind reine Seinsäußerungen, ausgestattet mit der Fähigkeit für Wachstum, Tätigkeit,
Bekundung von Schönheit und volle Übereinstimmung mit dem Schöpfungsplan. Dieser Plan ist
tief im Bewußtsein der sieben großen Lebensträger verankert.

Nr. 4: Diese sieben Lebensspender, deren innere Natur Bewußtheit ist und deren Ausdrucksmittel
Empfindung und besondere Eigenschaften sind, bringen in regulären Zeitabschnitten die ganze
sichtbare Schöpfung hervor; sie arbeiten in größter Eintracht und Harmonie zusammen und
folgen systematisch und verständnisvoll den Intentionen des großen Planes, dessen erkorene
Hüter sie sind. Sie sind die sieben Baumeister, die den leuchtenden Tempel des Ewigen erbauen,
geführt und geleitet von den hohen Gedanken des großen Weltarchitekten.

Nr. 5: Ein jedes große Strahlenwesen gibt seinem Wesen vorwiegend durch einen der sieben
heiligen Planeten Ausdruck, wiewohl die Kraftströme aller sieben durch jeden einzelnen Planeten
– die Erde eingeschlossen – strömen und solcher Art alle Formen mit Qualitäten ausstatten. Jeder
Planet ist ein kleines Abbild des Gesamtgrundrisses und jeder Planet stimmt mit den Absichten
und Zielen des Gesamtplanes überein.

Nr. 6: Die Menschheit ist ein Ausfluß der göttlichen Lebensessenz und jeder Mensch kam durch
den einen oder anderen der sieben Strahlkräfte ins Dasein. Die spezifische Eigenart seiner Seele
hängt von der Eigenschaft desjenigen Strahls ab, der ihm Leben einhauchte und seine äußere
Natur wird von jenem Strahlenleben bestimmt, das – in zyklischem Kommen und Gehen – die
jeweiligen Qualitäten des menschlichen Lebens und der Erscheinungsformen in den Naturreichen
vorschreibt. Die Natur oder Qualität der Seele bleibt während einer ganzen Weltperiode
unverändert; dagegen verändert sich das äußere Leben und die Beschaffenheit ihrer
Erscheinungsform von einem Leben zum andern und dies hängt von den Bedürfnissen der
jeweiligen Zeitepoche und den Bedingungen der Umwelt ab; dieser letztere Faktor wird durch den
oder die Strahlen bestimmt, die gerade zu der Zeit wirksam sind.

Nr. 7: Die Monade ist jene Lebensäußerung, die sich im Einklang mit allen sieben Lebensströmen
betätigt. Eine Monade, sieben Strahlen und Myriaden von Formen, – das ist das Gerüst des
manifestierten Weltalls.

Nr. 8: Die Gesetze, welche die Entstehung von Qualität oder Seele (durch das Mittel körperlicher
Formen) lenken und steuern, sind einfach die mentalen Zielsetzungen und richtungweisenden
Lebenskräfte der Strahlherren, deren Entschluß keine Änderung erfahren kann, deren Vision
vollkommen und deren Gerechtigkeit unübertrefflich ist.

Nr. 9: Die Art oder Methode der Menschheitsentwicklung ist durch die Worte
„Selbstverwirklichung“ und „Selbsterkennen“ gekennzeichnet. Wenn dieser Prozeß das Endziel
erreicht hat, ist das voll entfaltete Selbst identisch mit dem Einen Selbst oder Strahlenleben, und
die erworbene „Erkenntnis“ gipfelt in der Entdeckung, daß sich Gott als die Qualität seiner
ganzen Schöpfung und als der Lebensodem, der hinter aller Erscheinung und Qualität pulsiert,
offenbart. Die sieben Strahlenleben oder Seelentypen enthüllen sich dann als Wesensäußerung
eines einzigen Lebens und alle Vielheit verschwindet in der Vision dieses Einen und in dem
Einswerden mit IHM.

Nr. 10: Die angewandte Methode, um diese letzte Erkenntnis zu erringen, ist der Weg
schrittweiser Erfahrung; er beginnt mit der Menschwerdung als Einzelwesen und endet mit
Einweihungen; dadurch wird Leben – Qualität – Erscheinung in vollkommenster Weise
verschmolzen und zum Ausdruck gebracht.

Quelle: Alice A. Bailey/ Djwhal Khul in „Eine Abhandlung über die sieben Strahlen“ Band I