Die Formnatur

1. Der grob-physische Körper, die Gesamtsumme aller Organismen, aus denen er besteht; diese haben die vielfältigen Funktionen, welche die Seele befähigen, sich auf der physischen oder objektiven Ebene als Teil eines größeren und umfassenderen Organismus zum Ausdruck zu bringen. Der physische Körper ist der „Reaktionsapparat“ des innewohnenden Geistesmenschen und dient dazu, diese geistige Wesenheit in Verbindung zu bringen mit dem Reaktionsapparat des planetarischen Logos, des großen Lebensträgers, in dem wir leben, weben und sind.

2. Der Ätherkörper, der vor allem den einen Zweck hat, den physischen Körper zu beleben und zu aktivieren und ihn dadurch in den Energiekörper der Erde und des Sonnensystems einzugliedern. Er ist ein Gewebe von Energieströmen, von Kraftfäden und von Licht. So ist er ein Teil jenes riesigen Energienetzes, das die Grundlage für alle großen und kleinen – makrokosmischen und mikrokosmischen – Formen bilden. Entlang dieser Energiefäden strömen die kosmischen Kräfte, so wie das Blut durch die Arterien und Venen fließt. Dieser ständige individuelle Kreislauf der Lebenskräfte durch die Ätherkörper aller Formen – im menschlichen, planetarischen und solaren Bereich – ist die Grundlage für alles manifestierte Leben, ist der Ausdruck für den im innersten Wesen bestehenden, untrennbaren Zusammenhang allen Lebens.

3. Der Astral- oder Begierdenkörper (manchmal auch emotioneller Körper genannt); er kommt zustande durch das wechselseitige Einwirken von Begierde und Gefühlsreaktion auf das Selbst im Zentrum, deren Wirkung dann in diesem Körper erfahren wird als Gefühlsregung, als Schmerz und Lust und die anderen Gegensatzpaare. In diesen beiden Körpern, dem Äther- und Astralkörper, liegen 90% der Ursachen für die physischen Krankheiten und Störungen.

4. Der Mentalkörper oder jener Anteil an der Chitta (dem Denkstoff), den eine individuelle menschliche Wesenseinheit verwenden und beeindrucken kann; er bildet das vierte Glied in der Reihe der Werkzeuge, die der Seele zur Verfügung stehen. Gleichzeitig darf man aber nicht
vergessen, daß diese vier einen einheitlichen Mechanismus bilden.

Der physische Körper – und in einem sehr viel geringeren Maß der Astral- und Mentalkörperkörper – funktioniert automatisch als Aspekt eines göttlichen Reaktionsapparates, eines mechanistischen Systems, das es dem Himmlischen Menschen (dem planetarischen Logos) und dem geistigen Menschen ermöglicht, bewußt auf das reagieren zu können, was nach dem göttlichen Plan durch einen Mechanismus zu einem Kontakt kommen soll. Jetzt ist der physische Körper als einziger so vollständig entwickelt, daß er in unserem planetarischen Entwicklungsplan keine Möglichkeit zur Weiterentwicklung hat, außer insoweit, als der geistige Mensch sie bewirken kann; die meisten Wirkungen zeigen sich zudem im Ätherkörper und nicht im grob-physischen. Dies ist ein Punkt, der wenig verstanden wird, aber äußerst wichtig ist.

Der grob-physische Körper erreichte seine höchste Entwicklungsstufe und die größte Bedeutung (vom Gesichtspunkt mentaler Beachtung und hierarchischer Einwirkung) im vorigen Sonnensystem. Damals war er das göttliche Ziel des ganzen Evolutionsprozesses. Das ist heute für die Menschheit schwer verständlich. In dieser göttlichen Inkarnation unseres planetarischen Logos (durch das Medium des kleinen Erdenplaneten) ist der physische Körper kein Ziel, sondern lediglich etwas, das vorhanden ist und hingenommen, angepaßt und in den allgemeinen Evolutionsplan eingefügt werden muß. Wichtig ist das sich entfaltende Bewußtsein, die Reaktion des innewohnenden geistigen Menschen auf das Leben, auf Umstände, Ereignisse und die Umwelt. Der physische Körper antwortet auf Impulse. Wenn er irrtümlicherweise selbst zum Gegenstand der Aufmerksamkeit wird, so zeigt dies einen Rückschritt an.

Quelle: Alice A. Bailey/ Djwhal Khul in „Esoterisches Heilen“