Die physische Form ist eine Ansammlung von Atomen, die zu Organismen oder Organsystemen und schließlich zu einem zusammenhängenden Körper vereinigt wurden, dieser Körper wird vom Willen der Seele zusammengehalten.
Die Menschheit hat diese Materie von der allgemeinen Substanz der Erscheinungswelt abgesondert und dadurch eine Art von Materie geschaffen, die dazu bestimmt ist, die äußere Erscheinungsform für die innere Wirklichkeit zu bilden.
Der ätherische Körper ist die Schablone des physischen Körpers (der Urtypus, nach dem die dichte physische Form erbaut wird). Er ist ein Gewebe oder Netzwerk aus feinverzweigten Kanälen, die aus Materie der vier Äther bestehen und zu einer besonderen Form gestaltet sind. Er bildet einen Brennpunkt für gewisse Strahlenemanationen, die beleben, anregen und die Rotation der Materie bewirken.
Alle Arten von Kräften strömen durch ihn zu den verschiedenen Teilen der physischen Form und zeitigen gute oder schlechte, positive oder negative Ergebnisse.
Diese Kräfte, die da in den dichten Körper Einlaß suchen, sind Strömungen, die aus drei „Richtungen“ kommen:
1. Aus den Trägern der Persönlichkeit – dem Astral- und Mentalkörper.
2. Aus der Seele, wenn ein – erkannter oder unerkannter – Kontakt mit ihr hergestellt wurde.
3. Aus der Umwelt, der gegenüber die Träger der Seele und der Persönlichkeit als „Einlaßtore“
fungiert haben.

Prana – Lebenskraft

Der ätherische Körper des Menschen empfängt Prana von verschiedener Art aufverschiedene
Weise, und dadurch kommt er mit verschiedenen Wesenheiten in Berührung. (Es gibt bestimmte große Devagruppen, die sogenannten violetten oder „Devas der Schatten“, die in enger Verbindung mit der evolutionären Entwicklung des menschlichen Ätherkörpers stehen und ihm solare und planetarische Strahlung übermitteln.)
Das Hauptzentrum für die Aufnahme von Prana ist gegenwärtig ein Zentrum zwischen den Schulterblättern. Ein weiteres, etwas oberhalb des Sonnengeflechts (plexus solaris) gelegenes Zentrum geriet durch die Mißbräuche der sogenannten Zivilisation allmählich in einen Schlummerzustand. In der kommenden Stammrasse, und noch mehr in der heutigen, wird man die Notwendigkeit, diese beiden Zentren den Sonnenstrahlen auszusetzen, und die
dementsprechend erhöhte physische Vitalität und Anpassungsfähigkeit zu schätzen wissen.
Das Hauptorgan der Assimilation ist die Milz – das ätherische Zentrum und das dichte physische Organ. Die von der Sonne ausgehende Lebensessenz wird der ätherischen Milz zugeführt und unterliegt dort einer Verstärkung oder einer Entziehung von Lebenskraft, je nachdem ob sich dieses Organ in gesundem Zustand befindet oder nicht. Wenn der Mensch in gesundem Zustand ist, wird die empfangene Emanation durch seine eigene, individuelle Schwingung vermehrt und ihre Schwingungszahl erhöht, ehe sie in die physische Milz weitergeleitet wird; oder aber sie wird verlangsamt und herabgesetzt, wenn der Betreffende unter schwacher Gesundheit leidet.
Diese Prana-Energie wirkt durch den Ätherkörper und strömt durch die vielen „Nadis“, die sich darin befinden. Von diesen „Nadis“ gibt es Millionen, sie sind winzige Kraftleitungen, die dem ganzen Nervensystem des Menschen zugrunde liegen. Sie sind dessen Gegenstück und
Belebungsquelle, ermöglichen Empfindungsfähigkeit und rufen jene Aktion und Reaktion hervor, die das menschliche Organsystem in einen komplizierten „Energieempfänger“und„Kraftsender“ umgestalten.
Es gibt keinen Teil im physischen Körper, dem dieses Netzwerk von Energie nicht zugrunde läge oder „als Gerüst“diente. Das ist die wahre Körperform oder Grundsubstanz.

Die ätherischen Hauptzentren und ihr physischer Ausdruck

Wo sich die Kraftlinien kreuzen und wieder kreuzen bilden sich fünf Zonen aufwärts längs der Wirbelsäule und zwei im Kopf, wo die Energien stärker sind als anderswo, weil sie dort konzentrierter sind. Auf diese Weise treten die Hauptzentren in Erscheinung. Wo sich die Kraftlinien 21 mal kreuzen, befindet sich ein Hauptzentrum. Wo sie sich 14 mal kreuzen, erscheinen die kleineren Zentren. Wo sie sich 7 mal kreuzen, dort befinden sich winzige Zentren, von denen es viele hunderte gibt.
Ein jedes der sieben Hauptzentren beherrscht oder bestimmt – sowohl vom materiellen Gesichtspunkt als auch von dem der Seele und des Lebensprinzips aus – jene Region des physischen Körpers, in dem es liegt, einschließlich der vielen kleineren Energiezentren und Kräftegeflechte in dieser Region.
Das endokrine Drüsensystem ist das greifbare exoterische Ausdrucksmittel für die Tätigkeit des Lebenskörpers und seiner sieben Zentren! Die sieben Kraftzentren befinden sich in demselben Bereich, in dem auch die sieben Hauptdrüsen liegen, und jedes Kraftzentrum versorgt – nach der esoterischen Lehre – die entsprechende Drüse mit Kraft und Leben; diese Drüse ist tatsächlich die sichtbare Reproduktion des betreffenden Zentrums.
Der Ätherkörper sowie das Nerven- und endokrine Drüsensystem sind eng miteinander verbunden und bilden ein ineinandergreifendes Leitsystem für Energien und Kräfte. Sie reagieren zuerst auf den einen oder anderen Körper (den emotionellen oder mentalen), dann auf die integrierte Persönlichkeit und deren Strahl und schließlich auf den Seelenstrahl, wenn er die Herrschaft übernimmt. Sie sind tatsächlich die Ursache dafür, daß ein physischer Körper entsteht und nach der Geburt bestimmen sie dessen psychologische Eigenschaften; diese wiederum führen zur Entwicklung des physischen Menschen.

Zu diesen drei Systemen fügt sich der Blutstrom als Übermittler des Lebensprinzips und der vereinten Energien der drei obigen Systeme an den gesamten Körper.

Hier ein kleiner Überblick über die ätherischen Hauptzentren und den entsprechenden Drüsen sowie einige zugehörige Organe:
Kopfzentrum – Zirbeldrüse (oberer Gehirnteil, Rechtes Auge)
Zentrum zwischen den Augenbrauen – Hypophyse (unterer Gehirnteil, linkes Auge, Nase, Ohren, Nervensystem)
Kehlzentrum – Schilddrüse und Nebenschilddrüsen (Atemapparat, Sprachwerkzeuge, Ernährungskanal)
Herzzentrum – Thymusdrüse (Herz, Kreislaufsystem, Blut, Vagusnerv)
Solarplexus – Bauchspeicheldrüse (Magen, Leber, Gallenblase, Nervensystem)
Sakralzentrum – Geschlechtsdrüsen (Geschlechtsorgane)
Basis der Wirbelsäule – Nebennieren (Nieren, Wirbelsäule)

Entwicklungsmöglichkeiten

Der Zustand der Zentren im Ätherkörper bestimmt den Grad der körperlichen Schwingungstätigkeit und das allgemeine Reaktionsverhalten des physischen Körpers. Sie bedingen sogar die Tätigkeit und Genauigkeit der Instinktnatur und deren Beziehung zum Leben auf der äußeren Ebene sowie die „Ganzheit“und die allgemeine Gesundheit des sympathischen Nervensystems.
Wenn sämtliche Zentren im Körper erweckt sind, dann ist das Nervensystem stark elektrisch und reagiert unmittelbar und augenblicklich auf die Energie, die durch die Nadis übertragen wird; das hat ein wohlausgeglichenes endokrines System zur Folge. Die Lebenskraft, die durch den
gesamten Körper strömt, hat dann eine solche Macht, daß der physische Körper ganz von selbst der Krankheit widersteht, sei sie nun angeboren, vererbt oder von einer Gruppe stammend.
Heute geht die Entwicklung ungleichmäßig vor sich; einige Zentren sind noch unerweckt, andere überreizt; die Zentren unter dem Zwerchfell sind überaktiv. So gibt es also weite Gebiete des Körpers, in denen sich die Nadis noch im Embryonalzustand befinden und andere Regionen, in denen die Nadis mit Energie erfüllt sind, ihr Strom jedoch aufgehalten wird, weil irgendein Zentrum an ihrem Tätigkeitswege noch unerweckt ist oder – wenn erweckt – noch keine Strahlungsfähigkeit besitzt. Diese Unausgeglichenheit hat starke Wirkungen auf das Nervensystem und auf die Drüsen; sie führt in einigen Fällen zur Überreizung, in anderen zu unternormalen Zuständen, zu einem Mangel an Lebenskraft oder zu Überfunktion und anderen unerwünschten Reaktionen, die unvermeidlich Krankheit im Gefolge haben.
Man sollte auch daran denken, daß der Ätherkörper des Menschen ein integraler Teil vom Ätherkörper des planetarischen Logos ist; daher ist er ursächlich mit allen Formen verbunden, die sich in diesem Körper und in allen Naturreichen befinden. Er ist ein Teil der Substanz des Universums, ist der planetarischen Substanz zugeordnet und stellt daher die wissenschaftliche Grundlage für die Wesenseinheit dar.
Ein jedes der Zentren kann, wenn es voll erweckt ist und bewußt und wissenschaftlich in Anspruch genommen wird, als ein offenes Tor dienen, durch das ein Gewahrwerden dessen eindringen kann, was jenseits des einzelnen Menschenlebens liegt. Der Ätherkörper ist grundsätzlich das wichtigste Reaktionswerkzeug, das der Mensch besitzt; er bewirkt nicht nur das richtige Funktionieren der fünf Sinne und schafft damit fünf Hauptmittel für den Kontakt mit der äußeren Welt, sondern befähigt auch den Menschen, die subtileren Welten feinfühlend wahrzunehmen; außerdem stehen ihm auch die geistigen Reiche weit offen, wenn er von der Seele mit Energie erfüllt und beherrscht wird.
Erst wenn der Ätherkörper unter dem Einfluß und durch die „ihm eingeprägten Kräfte“ der Seele, des Denkvermögens und zeitweilig des Astralkörpers zur Tätigkeit veranlaßt wird, kann der Mensch alle Welten, alle Erscheinungen und Bewußtseinszustände erkennen oder wahrnehmen und so jene Allwissenheit gewinnen, die das angestammte Recht aller Gottessöhne ist.

Quellen: Alice A. Bailey/Djwhal Khul – „Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer“, „Esoterische Psychologie“ Band II sowie „Esoterisches Heilen“