Individuation und Entfaltung

„Der Gesegnete fliegt wie ein Pfeil in die Materie. Er zerstört (oder zersprengt) den Weg, auf dem er zurückkehren könnte. Er gräbt sich tief in die Formwelt ein. Er erklärt: ‚Ich werde zurückkehren. Meine Machtfülle ist groß. Ich werde alle Hindernisse zerstören. Nichts kann mein Vordringen zu meinem Ziel aufhalten. Um mich herum liegen die Trümmer meines Zerstörungswerks. Was muß ich jetzt tun?’

Zurück kommt die Antwort: ‚Schaff Ordnung aus dem Chaos, das ist dein Weg, oh Pilger auf dem Todespfad. Du mußt lernen, was Liebe ist. Du hast einen starken Willen. Rechte Zerstörungsarbeit zur Förderung des Planes, das muß dein Weg sein. Festhalten am Rhythmus des Planeten wird den Gesegneten, der sich noch verborgen hält, freigeben und Ordnung bringen.“

Das bedeutet: Dynamische Einstellung auf ein Ziel. Zerstörungsenergie. Selbstsüchtig angewandte Macht. Lieblosigkeit. Absonderung. Verlangen nach gewichtiger Stellung und Amtsgewalt. Herrschsucht. Demonstrative Stärke und Eigenwillen

wandeln sich

In kraftvolle Verwendung von Energie für die Förderung des Plans. In sinnvolle Benutzung von Zerstörungskräften, um den Weg für die Bauherren vorzubereiten. In den Willen nach Macht zwecks Zusammenarbeit. In jene Machtfülle, die als Hauptwaffe der Liebe erkannt wurde. In Bewußtheit des Einsseins mit dem Rhythmus des Kosmos. In Aufgeben der Isolierungstendenz.

Integrationsmethode

„Die Liebe zur Macht muß im Vordergrund stehen. Jene Formen, die keine Macht ausüben, müssen verworfen werden. Das Wort geht aus von der Seele zur Form: ‚Erhebe dich. Dränge dich hinaus ins Leben. Erreiche ein Ziel. Für dich soll es keinen Kreis, sondern eine gerade Linie geben. Bereite die Form. Richte die Augen geradeaus und schaue nicht nach beiden Seiten. Schließe die Ohren für alle Stimmen der Außenwelt und halte die Hände geballt, den Körper in Spannung und den Geist wachsam. Bei der Förderung des Planes wird kein Gefühl in Anspruch genommen. Liebe nimmt dessen Platz ein.’

Das Symbol eines beweglichen Lichtpunktes erscheint auf der Stirne. Der Grundton des Lebens, obwohl nicht ausgesprochen, ist dennoch klar vernehmbar: ‚Ich setze Kraft in Bewegung. Ich bin der Eine. Wir sind eine Machteinheit. Und alles dient der Macht und Herrlichkeit des Einen.’“

Einweihung und Vollendung

„Der Engel der Gegenwart steht inmitten des göttlichen Lichts – dem Mittel- und Treffpunkt zahlreicher Kräfte. Diese Kräfte sammeln und vermischen sich. Sie vereinen sich im Kopf dessen, der vor dem Engel steht. Beide stehen Auge in Auge, von Angesicht zu Angesicht und Hand in Hand. Wille verstärkt Willen, und Liebe begegnet Liebe. Der Wille zur Macht geht in den Willen zu lieben über, und Stärke trifft mit Weisheit zusammen. Diese beiden sind eins. Aus dieser erhabenen Stätte der Einheit tritt der Befreite hervor und bekennt: ‚Ich kehre zurück, von wannen ich kam; ich gehe meinen Weg aus dem ungeformten Dasein in die Welt der Formen. Ich habe den Willen, zu sein. Ich habe den Willen, zu wirken. Ich habe den Willen, zu dienen und zu erlösen.

Ich habe den Willen, die Menschen höher emporzuheben. Ich diene dem Plan mit dem Mittel des Willens, dem Ganzen mit dem Mittel der Macht.’“

„Laß die Kräfte zusammenkommen. Laß sie zu dem hohen Ort steigen, und von jener erhabenen Höhe schaue die Seele hin auf eine zerstörte Welt. Dann ertöne das Wort: ‚Ich bestehe noch immer!’“

Quelle: Alice A. Bailey/ Djwhal Khul in „Eine Abhandlung über die sieben Strahlen“ Band II – Zitate aus dem Alten Kommentar